Mittwoch, September 26, 2007

Ich war in Zürich

Ganz recht. Ausnahmsweise habe ich diese Woche neben dem Go Club Winterthur auch den Go-Club Zürich besucht. Cooler Bonus: Mr. Tanaka war auch da :) Der Go Veteran (ich habe mich leider nicht nach seinem Rang erkundigt, aber er müsste schon über 4 Dan sein) hat Simultanpartien mit allen Teilnehmern gespielt, die interessiert daran waren.

Meine Zeit war leider recht knapp bemessen weshalb ich keine Gelegenheit hatte gegen ihn zu spielen, dafür aber gegen Thomas Frech und Lorenz Trippel gegen die ich zwei absolut beschämende und zerstörerische Niederlagen eingefahren habe. Jedenfalls wird Mr. Tanaka auch nächste Woche wieder im Go-Club Zürich sein. Falls ihr also gegen einen starken Spieler zocken wollt, lasst euch blicken!!!

Jonas Jermann war übrigens in China und hat neue Magnetbretter besorgt (sehr gute Quali und ziemlich gross). Holt euch welche bevor sie weg sind ;)

Das angenehme am Club in Zürich ist die Vielzahl erhälticher Go-Bücher. Natürlich konnte ich nicht anders und habe wieder zwei Neue gekauft die da wären: Making good shape & A dictionary of modern Fuseki. Details dazu in der Liste.

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Dienstag, September 18, 2007

Ach deshalb #3

Heute im Go-Club haben Mario und ich über ein bestimmtes Joseki diskutiert bei dessen Zugreihenfolge wir nicht ganz sicher waren, sind aber auf keine vernünftige Sequenz gekommen. Grund genug also für einen Blog mit dem betreffenden Joseki!

Diese Situation ist ziemlich häufig (vor allem bei Handicap-Spielen). Normalerweise Verteidigt Schwarz mit einem Kosumi die Ecke während Weiss mit Niken Biraki (2-space extension) antwortet. Beide Postitionen sind zufrieden stellend und die Sequenz ist unkompliziert. Ganz anders hingegen folgende zwei Variationen:

Schwarz spielt den Contact-Move 1 und beansprucht somit die Seite. Weiss hat 2 Möglichkeiten auf diesen Zug zu reagieren, A oder B. Je nach dam welchen Zug er wählt, fällt das Resultat grundverschieden aus. Natürlich gibt es auch andere Wege damit umzugehen, aber eigehen werden wir nur auf die Folgenden. (Falls ihr andere Variationen durchspielen wollt, schaut einfach auf Senseis Library nach)

B ist die friedlichere Variante und diejenige die wir zuerst analysieren wollen. Mit der Sequenz bis Zug 8 sichert sich Schwarz solides (wenn auch kleines) Gebiet am oberen Brettrand. Schwarz 8 wird dann gespielt, wenn auf X ein weisser Stein / eine starke weisse Position vorhanden ist. Ist an dieser Stelle ein schwarzer Stein, wird Schwarz A statt 8 spielen um so ein grösseres Gebiet zu sichern. Gemäss traditioneller Go-Theorie spielt Weiss noch auf 3-3 und sichert Gebiet in der Ecke, allerdings wird dieser Zug oftmals übersprungen, da Schwarz Tenuki spielen könnte.

Ganz anders Variation A. Weiss spielt 2, worauf Schwarz mit einem Crosscut antwortet. Nach der Sequenz hat Schwarz eine sehr (!!!) grosse Ecke. Bei Weiss muss die Ladder funktionieren, da seine Position ihn ansonsten bereits das Spiel kosten könnte. Wie bereits erwähnt macht Schwarz bei diesesr Variation viel solides Gebiet und Weiss muss dies mit seiner Form ausgleichen. Nach Weiss 10 kann Schwarz einen Ladder-Breaker platzieren woraufhin Weiss die beiden schwarzen Steine entweder töten oder durch einen anderen Zug unschädlich machen müsste. Weiss 4 ist ein zentraler Zug. Falls dieser Forcing-Move nicht gespielt und stattdessen Atari mit 9 gespielt wird, wird Schwarz zunächst auf 6 Spielen und Weiss zum Herausnehmen des Steins zwingen und anschliessend seine Position mit 4 sichern. Diese Sequenz sollte also nur Bedacht gespielt werden.

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Montag, September 17, 2007

Youtube-Channel eingerichtet


Da auf Blogger vor kurzem ein Video-Blog-Feature integriert wurde, das allerdings ziemlich unnütz ist, werde ich in Zukunft sämtliche Videos auf dem Blog auf Youtube veröffentlichen. Unter dem Nickname: Uchihamadara findet ihr sämtliche Filme, die auf Let's Go veröffentlicht wurden bzw. werden. Viel Spass beim Videos schauen :)

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Mittwoch, September 12, 2007

Tie Breakers / Zweit-Kriterium in Ranglisten

Die Anzahl Siege bestimmen den Rang in jeder Rangliste eines Turniers, im MacMahon ist es zwar nicht so klar mindestens an der Spitze stimmt das doch, denn es wird eigentlich immer mit einer Top-Group gespielt, d.h. die ersten 8-16 Spieler fangen mit dem gleichen MacMahon-Score an.

Bevor ich jetzt noch erkläre was ein MacMahon-Score ist, möchte ich gleich zum Anliegen meines Posts hier kommen, nämlich die Tie-Breaker.

Wenn ich mich an die Turniere in den 80ern richtig erinnere haben wir da noch andere Tie-Breaker als heute üblich gebraucht. Nämlich immer zuerst direkte Begegnung und dann SoDos (Sum of Defeated Opponents' Scores). Die Diskussionen wer dann wen geschlagen hat waren immer recht kompliziert und oft ist es ja dann so dass wenn es reihum geht (a schlägt b, b schlägt c, c schlägt a) leider nicht funktioniert.

Die ersten MacMahon-Turniere, die wir Mitte der 90er gemacht haben wurden auch mit SoDos getiebraket und erst als Christophs Gerlach's Programm und seine Disertation online und gratis herunterladbar war hat sich bei uns SoSos (Sum Opponents' SOS) durchgesetzt. Damals habe ich mich noch gewundert warum jetzt SoDos nicht mehr gut sei, ich liess mich dann aber von dem Satz der irgendwo in seiner Disertation zu finden ist überzeugen: Das Kriterium SODOS legt jetzt willkürlich fest, daß ein Spieler stärker ist, wenn er gegen starke Gegner gewinnt, als daß er schwach ist, wenn er gegen schwache Gegner verliert. Das ist willkürlich, und daher sollte SODOS auf Go-Turnieren nicht verwendet werden. Lange habe ich mir damals überlegt ob Gewinnen nicht wichtiger ist als Verlieren (mindestens für mich ist es das!), aber scheinbar wenn man die Sache objektiv angeht kann man Christoph nur recht geben. Die direkte Begegnung als Tie-Breaker kommt bei Schweizer System/MacMahon nicht in Frage weil diese Systeme ja genau immer gleich starke Spieler paaren und wer dann von den zwei gewinnt ist nach System reiner Zufall (fifty-fifty).

Auch wenn das nun ganz logisch erscheint hat sich seit die direkte Begegnung nicht mehr gebraucht wird in vielen Turnieren gezeigt, dass sich die Gewinner (Besserplatzierte) unwohl fühlen, wenn sie Dank Sos oder sogar SoSos gewinnen wenn sie gegen den Hintersichplazierten verloren haben. Vor allem in Turnieren wo viele starke Spieler in der Top-Group mitspielen (Schweizer Meisterschaft / Europäische Meisterschaft) die dann nicht in der Rangliste auftauchen zeigt sich bei näherer Analyse, dass es eigentlich nur drauf ankommt wer am meisten gegen die starken Spieler spielt die am Schluss gar nicht in der Rangliste auftauchen!!! Und das ist nicht gut. scratch

So! Der eigentliche Anlass meines Posts ist der gerade mal wieder aktualisiert Regel FAQ von Robert Jasiek. Rules FAQ Unter dem Punkt 6.3 wird folgendes empfohlen: Es tönt zwar etwas krass, aber die Empfehung ist einfach: KEINE TIEBREAKER

Falls es nun doch nötig wird Tiebreaker zu gebrauchen um irgendeinen unnötigen Unterschied für die Preisverteilung herbeizufühern (Bei grossen Preisen, Teilnahmen an internationalen Turnieren sollte immer ein Play-Off entscheiden), kann man Tiebrakers gebrauchen in der folgenden Reihenfolge EGF Tournament System:

Recommended Usage of Tiebreakers
  • 1ster Tiebreaker: Number of Board Wins
  • 2ter Tiebreaker: Direct Comparison (... So, for the final results, generally it should be the first or even the only tiebreaker)
  • 3ter Tiebreaker: SOS-2, SOS-1, SOS (... They express a mixture of opponents' strength, statistical noise, and pairing luck. Their apparent numerical precision is greater than their true significance. Therefore they must be used with care. Application for the final results is doubtful while application for making pairings is reasonable. SOS-2 filters more noise than SOS-1 than SOS; more noise can be filtered in more rounds more easily. SOS-1 heisst man zieht den schwächsten Gegner ab, SOS-2 heisst man zieht die zwei Schwächsten ab).
Nun kommt der interssante Satz:
Usage of in particular these tiebreakers is not recommended: SOSOS, SODOS, ROS (CUSS), IROS.

Das ist also die Revolution. Dieses neue Tiebreaker-System wird sich hoffentlich in Europa durchsetzen, es wäre auch sicher schon dieses Jahr offiziell vom EGF beschlossen worden, wenn die Regeln nicht einfach als zu kompliziert in eine meiner Meinung nach völlig unnötige Revision geschickt worden wären!

Probleme die sich dadurch ergeben gibts verschiedene: In den wenigen Turnierpaarungsprogrammen die ich kenne ist die direkte Begegnung nicht implementiert (z.bsp. in Gerlachs Paarungsprogramm). Es wird wohl auch schwierig das gleich bei der nächsten Schweizer Meisterschaft umzusetzen, denn bis jetzt hat wohl niemand von den kommenden Veränderungen und den Impact dieser Veränderung auf unser Punktesystem für die WAGC oder Vergabe des Schweizer Meisters nachgedacht.

6.3 Tie Breakers aus dem aktuellen Rules FAQ
Tie breakers can refine pairings or results. The first criterion is always the number of wins (or McMahon points), all further criteria, if any, are tie breakers. They attempt a refinement where a low number of rounds and a tournament system do not guarantee sufficient distinction between players' achievements. However, they must be applied with care since they are only marginally better than coin tossing. The most important tie breakers are direct comparison, SOS, SOS-2, SOSOS. An ordered combination, like SOS-SOSOS e.g., is possible: if numbers of wins are equal, then SOS applies, if also SOS is equal, then SOSOS applies. - Direct comparison acknowledges the winner of a game between two players in question. SOS is the Sum of Opponents' Scores. SOS adds up the numbers of wins of all opponents of a player. SOS-2 is meant to improve SOS: For every player, the two smallest opponents' values are ignored as noise. For all opponents of a player, SOSOS adds up their SOS values to indicate the performance of the opponents' opponents. - While tie breakers are a nice tool for easing a pairing program's life, the luck of a first round pairing tends to have greater influence on a tournament's results after the last round than tie breakers. Therefore it is a good idea to issue shared places for all players with the same number of wins (or McMahon points). Also one must fairly assign SOS points for opponents missing in some round; enforcing participation is preferable especially for top players.

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Ach deshalb #2


Gestern habe ich eine Partie gespielt in der das oben abgebildete Joseki gespielt wurde. Die möglichen folgenden Spielzüge sind gemäss SmartGo A-D. Mein Gegner entschied sich für Variation C. Bevor ich aber auf die Situation im Spiel eingehe, zeige ich euch erstmal eine Möglichkeit für Schwarz auf diesen Zug zu reagieren.

In dieser Variation startet Schwarz eine Splitting-Attacke mit 2. Weiss ist gezwungen seinen isolierten Stein mit 3 zu stärken. Mit Zug 4 behält Schwarz die Initiative und bleibt flexibel. Das ist das (in Profispielen) am häufigsten verwendete Joseki in dieser Situation. Schwarz sollte keine Probleme haben seine Gruppe lebendig zu machen.

Die andere Möglichkeit ist das Tesuji mit Schwarz 2. Weiss hat keine Möglichkeit (jedenfalls keine sichere und direkte) den Stein von der Basis zu trennen. Mit 3 und 5 holt sich Weiss Einfluss in der Mitte während Schwarz am unteren Brettrand Gebiet macht.

Die Variation die mein Gegner in der Partie gespielt hat. Weiss 3 ist ein riesiger Fehler. Nicht nur, dass die beiden Gruppen verbunden und die weissen Steine tot sind, nein Schwarz erhält überdies exzellente Center und Side-Influence. Das Resultat ist lokal eine Katastrophe und wirkt sich für Weiss nachteilig auf die Whole-Board-Situation aus.

Ganz anders hingegen Weiss 3 im links abgebildeten Diagram. Mit der Sequenz bis Schwarz 8 entsteht eine Ko-Situation auf A. Es stimmt zwar, dass Weiss auch hier seine Gruppe verlieren kann und die selbe Situation wie bei der vorher beschriebenen Sequenz entsteht. Aber der Verlust kann nun anderenorts (durch eine Ko-Drohung) kompensiert werden (das gilt sowohl für Schwarz als auch für Weiss). Merkt euch das also fürs nächste mal!

Besonders interessant ist, dass dieses Tesuji zwar oft in Amateurspielen angewandt wird, jedoch in der Pro-Database von Smartgo (mit über 40'000 Partien!) nur 15 mal vertreten ist.

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Montag, September 10, 2007

Stonebase



Go-Editors gibts ja mittlerweile wie sind am Meer. Jeder hat dabei einen anderen Favoriten, aber meiner ist eindeutig Stonebase :) Da der Video-Upload-Service von Blogger milde ausgedrückt suboptimal ist, gibt's wieder ein embedded Video von Youtube (Leider hab ich etwas zu spät gemerkt, dass auch hier die Quali zu wünschen übrig lässt, darum gibt's das WMV unten auch als Download).

Die besonere Neuerung bei dieser Version ist, dass man für sein Goban, den Hintergrund und die Steine jetzt eigene Skins erstellen kann (und auch die Printing-Option wurde endlich integriert). Da der erste Teil mehr oder weniger für sich selbst spricht, habe ich im Video lediglich den Part mit Pattern-Search kommentiert. Fragen oder Anregungen bitte in die Comments.

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Freitag, September 07, 2007

I can has interview?



Youtube ist eine recht praktische Website um sich die Zeit zu verteiben. Allerdings findet man ab und zu auch wirklich interessantes Zeug! EuroGoTV dürfte den meisten Spielern bereits ein Begriff sein.

Die meisten Videos von ihnen sind auf Youtbue zu finden, so auch diverse Interviews mit Top-Spielern wie Christian Pop, Ondrej Silt, Ilia Shikshin und vielen weiteren bekannten europäischen Spielern (ingesamt sind es 23 Interviews). Viel Spass beim Anschauen!

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Go Unterricht!


In diesem Post erwarten euch gleich drei Newsmeldungen! Da wäre zunächst einmal die Freude Nachricht, dass ab Oktober (voraussichtlich) vom Zürcher Go Club Go-Kurse verantstaltet werden. Ab ca 18-00 Uhr werden Lorenz Trippel und Thomas Frech in 2 Kategorien (20k+ und 5k+) diverse Themen und Konzepte erläutern. Die Location steht noch nicht fest. Mehr Details gibt es derzeit leider nicht.

Go-Kurse finden auch wieder im japanischen Konsulat in Genf statt. Ab dem 10. September gibt es Kurse (für Anfänger) von 18.00 bis 22.00 Uhr!

Last but not least gibt es wieder einen Workshop mit Li Ang in Veyrier. Folgende beiden Events sind geplant (Danke an Jean-Marc für das Mail):
  • 19. September (Mittwoch) / 20.00 - 21.30 Uhr / Fuseki Analyse
  • 21. September (Freitag) / 20.00 - 21.30 Uhr / Analyse einer Partie (basierend auf dem besprochenen Fuseki)
Kosten: 10.- CHF bzw 6.- €
Ort: Ecole primaire de Pinchat, 4 ch. de la Tour-de-Pinchat, 1234 Vessy (Karte)
Anmeldung an: jmlouis@vtx.ch

Nach den beiden Kursen wird Li Ang noch bis ca. 23.00 Uhr vor Ort sein . Es können eigene Partien gespielt und Fragen gestellt werden. Der Kurs selbst wird in Englisch gehalten, aber auch auf Französisch übersetzt.

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Dienstag, September 04, 2007

Erster Videoblog! Mehr davon?



Blogger hat vor kurzem ein paar neue Features aufgeschaltet. Eines davon ist die Möglichkeit leicht und schnell (okay... eher leicht als schnell) Videos in den Blog zu integrieren.

Damit ihr euch das besser vorstellen könnt (auch was die Qualität anbelangt), habe ich ein selbstgemachtes Musikvideo zu Hikaru no Go angehängt. Später könnten auch Videos zu Turnieren, Programmen oder Events hochgeladen werden. Allerdings hätte ich vorher gerne etwas Feedback indem ich vor allem gerne erfahren würde ob und was euch (also den Lesern) das überhaupt zusagen würde oder ihr lieber weiterhin Text & Bilder hättet (natürlich würde auch bei Videoblogging dieser Teil nicht zu kurz kommen). Also: Comments please :)

PS: Vor einer Weile gabs schonmal einen Videocast. Falls ihr ihn noch nicht gesehen habt, das aber nachholen wollt: klickt hier! Dann gibt's da noch das (meiner Meinung nach wesentlich besser gelungene) Video zur Schweizer Meisterschaft '06.

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Samstag, September 01, 2007

Ach deshalb!

Im Go gibt es viele Zugabfolgen und Formen die als gut bezeichnet werden und andere die nicht oder nur bedingt korrekt sind. Eines der bekanntesten und meistgespielten Joseki (zumindest soweit ich das beurteilen kann) ist das unten abgebildete. Für Joseki gibt es ja bekanntlich auch ein recht häufig verwendetes Proverb:
Learn a Joseki and get 2 stones weaker. Study a Joseki and get 2 stones stronger!

Um also wirklich von einem Joseki zu profitieren, muss man 1. verstehen wann man anwenden sollte und 2. welchem Zweck die gespielten Steine bzw. die enstandene Situation dient.



Weiss erhält das Gebiet in der Ecke, während Schwarz sich auf die Seite sowie das Zentrum konzentriert. Bei Smartgo werden die Fortführungsansätze A bis D vorgeschlagen. Allerdings sieht man bei uns Amateurspielern praktisch immer nur den mit X gekennzeichneten Punkt als Ende der Sequenz. Soweit ich das verstanden habe ist das insofern falsch, als dass X zu klein ist. Es stellt keine Drohung dar und sichert auch (besonders für Opening-Verhältnisse) nur ein sehr kleines Gebiet. Die Folge ist offensichtlich, Weiss erhält die Initiative und kann mit dem nächsten Zug weiterhin den Fluss des Spiels bestimmen. Das will Schwarz aber nicht! Der einzig richtige Zug um das Gebiet zu sichern wäre Schwarz B, Weiss müsste darauf einen Punkt unter C antworten und Schwarz behält die Initiative.

Wenn diese Variante nicht gut genug ist, bietet sich der Zug auf A an, der Gebiet auf der Seite sichert. Weiss hat anschliessend folgende zwei Möglichkeiten die Position von Schwarz unter Druck zu setzen.

Nehmen wir an Weiss will seinen Stein retten und spielt 2. Nehmen wir ausserdem an, dass Weiss auf der linken Seite (siehe Markierung) ein Moyo bilden möchte. Schwarz kann darauf mit 3 antworten und seine Gruppe ist verbunden. Der nächste Zug von Weiss muss A sein um sein Framework zu stärken, allerdings ist diese Variante irgendwie nicht wirklich befriedigend da 2 zu wenig Druck ausübt auch Weiss A stellt für Schwarz keine echte Drohung dar, da seine Steine bereits gesichert sind. Er kann also die beiden weissen Steine fangen oder Weiss' potentielles Moyo mit Tenuki reduzieren/zerstören.

Weiss ist mit dem Resultat also nicht zufrieden und muss einen anderen Weg suchen.


Er spielt also 1 um eine Wand zu errichten die seine Steine in der oberen Ecke unterstützt. Schwarz 8 wird dabei erst nötig nachdem Weiss bereits eine massive Attacke gestartet hat. und auch dann hat Schwarz noch eine gute Position und solange Weiss mit einem Absicherungszug nicht gerade mehr als 40 Punkte macht (dann müsste man aber während des Spiels noch ganz andere Fehler gemacht haben :) ), ist das Resultat für Schwarz durchaus passabel. Also scrollt noch einmal zum 1. Bild des Beitrags rauf, merkt euch wo der mit X markierte Punkt ist und macht darum einen grossen Bogen ;)

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