Nachdem ihr in
einem vorangegangenen Blog etwas über Shuasku lesen konntet, gibt es diesmal etwas zum "Überbringer Einer neuen Ära", sprich Dosaku, zu lesen. Die meisten Infos stammen aus
Senseis Library.
Dosaku wurde 1645 in Westjapan geboren und auf Sanjiro getauft. Seine Familie genoss ein hohes Ansehen, da Dosakus Grossvater Matsuura Tajima-no-Kami einst in einer Schlacht für den angesehenen Feudalherren Mohri Terumoto kämpfte. Sanjiro kam als er 7 Jahre alt war das erste mal mit Go in Kontakt. Seine Mutter unterrichtete ihn. Besonders bermenkswert an dieser Sache ist, dass er manchmal wenn er einen besonders schlechten Zug spielte dafür splitternackt in einen nahegelegenen Brunnen geworfen wurde. Dieser Brunnen gilt heute noch als eine Art "Strafbrunnen".
Mit 13 Jahren wurde Dosaku ins Haus Honinbo aufgenommen welches damals noch von Honinbo Doetsu geführt wurde. Da die Honinbo-Familie der streng religiösen, buddhistischen Nichiren Sekte angehörte, war es sämtlichen Honinbo-"Angehörigen" untersagt zu heiraten. Unglücklicherweise ist es mir nicht gelungen weitere interessante Details über Dosakus Leben im Internet aufzustöbern. Fest steht aber, dass er bereits mit 22 Jahren der 4-te Stammhalter des Honinbo-Hauses wurde. Damals konnte ihm kein professioneller Go-Spieler das Wasser reichen, einige behaupten sogar, dass Dosaku seinen Konkurrenten sogar 2 Steine Vorgabe gewähren konnte und trotzdem dominierte. Man bedenke dabei, dass Dosaku in einer Zeit mit vielen starken taktischen Kämpfern lebte, dennoch gelang es ihm mit seinem Go, dass sich vor allem durch spektakuläre Opfer-Aktionen auszeichnete, seine Mitspieler scheinbar mühelos zu bezwingen. Dosaku war es auch, der den 3-Punkte Pincer vom Komoku aus "erfand". Dieser Zug sollte später von vielen weiteren Profis (wovon Shusaku vermutlich der bekannteste sein dürfte) angewendet. Seine Spiele gelten heute noch als absolute Meisterschücke in Sachen Strategie. Was die Eröffnung betraf, konnte Dosaku in seiner Generation niemand das Wasser reichen. Er legte den Grundstein für viele der modernen Openings.
Mit 23 wurde Dosaku die grösste Ehre zuteil, die ein Go-Spieler damals empfangen durfte. Er wurde zum Meijin sowie zum Godokoro ernannt. Dosaku hatte in seiner Karriere 5 äusserst vielversprechende Lehrlinge (Doteki, Dosetsu, Sakugen, Hasseki, Honseki) von denen vor allem Doteki besonders herausstach. Dieser war bereits mit 13 Jahren fast so stark wie Dosaku selbst, allerdings starb er im Alter von 21 Jahren. 3 weitere starben ebenfalls in jungen Jahren. Dosaku selbst starb 1702 im Alter von 57 Jahren.
Eine umfangreiche (wenn nicht die umfangreichste) Spielesammlung von Dosaku findet ihr auf
GoBase.org.
