Donnerstag, Januar 24, 2008

Ich kann keine Joseki

Heute war ich (wie so oft an Mittwoch-Abenden) im Go-Club Zürich und habe, was mir immer wieder Freude bereitet, gegen Josef spielen können. Erfreulich ist es vor allem deshalb weil sein Stil so sich so absolut von den meisten anderen Spielern dort unterscheidet. Ein typisches Spiel zwischen ihm und mir läuft etwa wie folgt ab:

Ich: So, jetzt habe ich einige sichere Gebiete und ein paar anständige Moyos gemacht. Er hat zwar überall gute Formen aber er sollte nicht mehr aufholen können. ^_^
*einige Züge später*
Ich: Okay, einige Moyos wurden reduziert und ein paar Sachen abgeschnitten, aber ich habe immer noch etwas mehr Gebiet -_-
*wieder etwas später*
Ich: Wenn ich diese Steine nicht lebendig machen oder verbinden kann, bin ich geliefert O_o
*am Ende*
Ich: Ich gebe auf T_T
Zugegebenermassen, diese Anekdote hat mit dem eigentlichen Inhalt des Blogs gar überhaupt nichts zu tun. Allerdings fiel mir dadurch etwas auf: Ich kann keine Joseki. Bspw. wurde während einer der Partien folgende Sequenz gespielt:

12, 18 links neben 11, 14 auf 19

Die Sequenz endet für Schwarz nicht schlecht, obwohl es rückblickend klüger gewesen wäre statt mit 26 zu extenden, die drei Weissen Steine zu töten. Aber was mich eigentlich an der ganzen Sache störte war, dass ich keinen Plan hatte wie ich auf auf Weiss 3 reagieren sollte. Zwar kannte ich eine Variation, aber diese war bei der Brettsituation überhaupt nicht angebracht. das wäre nicht so schlimm gewesen, wäre nachher (in einem Spiel gegen André) nicht noch Folgendes passiert.

Nach dem Ikken Takagari (high approach) von Schwarz, hat dieser nach Weiss' Konaktzug beschlossen Nadare zu spielen. Da gibt es nur ein Problem, ich spiele bei Nadare grundsätzlich nur eine Variation, nämlich 6 (also die links abgebildete). Und das nicht etwa weil ich keine anderen Variationen kenne, sondern schlicht und ergreifend weil ich zu bequem bin das komplexere Konadare (Small Avalanche) oder O-Nadare (Large Avalanche) zu spielen weil ich befürchte nicht sämtliche Variationen zu kennen (eine ganz schreckliche Angewohnheit, aber nicht unverbreitet unter Go-Spielern ;) ).

Das Joseki das im Spiel gespielt wurde, ist sehr alt und wurden schon zu Zeiten Shusakus angewandt. Das Resultat ist ausgeglichen, aber Schwarz kriegt genau wie mit 3 beabsichtigt Einfluss auf die linke Seite. Weiss hat es nicht geschafft Schwarz Vorhaben zu vereiteln, so gesehen ist das Resultat schlechter für ihn. Was also hätte Weiss stattdessen spielen sollen?

Wesentlich interessanter (wenn auch nicht ganz so simpel wie das Doppel-Hane) ist diese Variaton, das Konadare. Ganz egal ob Schwarz nun mit A oder B auf die Sequenz bis 10 antwortet, das Resultat wird (für Weiss) in jedem Fall besser sein als was effektiv im Spiel gespielt wurde. Kurz gesagt beeinflusst das Wissen über Joseki und ihre Anwendung den gesamten Spielfluss enorm! D.h. es geht wieder back to the basics: Joseki büffeln!

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