Go Croatian!
Während meines kurzen aber entspannenden Kroatien-Urlaubes hatte ich die Freude und das Vergnügen gleich zwei kroatische Go-Clubs zu besuchen. Da wäre zunächst der Go Club Zagreb und der Go Club Rijeka. Beide Clubs existieren schon seit geraumer Zeit und haben vorrangig jüngere Mitglieder.
Mein erster Besuch führte mich in den Go Club Zagreb. Der Treff findet dort zwei mal pro Woche statt. Einmal im Bellot Club „Velebit“ und das zweite mal in einer Bibliothek (was allerdings während der Sommerzeit ausfällt). Jedenfalls hatte ich mit Mladen Smud vereinbart, dass ich während den Ferien vorbeischauen würde. Gesagt, getan und prompt stand ich vor dem Clubhäuschen wo ich auch schon von Mladen empfangen wurde. Er erklärte mir, dass es in den Go-Clubs Zagreb & Velika Gorica eine Art andauerndes Turnier gäbe bei dem jeweils am Ende des Monats sowie am Ende des Jahres der „Top-Spieler“ ausgefochten wird. Es wird jeweils vor dem Spiel vereinbart, ob das Spiel „in die Liste eingetragen werden soll“. Sind beide Kontrahenten einverstanden wird mit dem Spiel begonnen (Spieler, Handicap und Komi müssen vorher beim „Buchhalter“, also Mladen, angegeben werden). Am Ende des Spiels wird die Punktedifferenz und der Sieger dokumentiert. Je nach Resultat erhält der Gewinner eine bestimmte Anzahl Punkte, die ihn in der Liste weiter nach vorne bringen. Soweit ich das verstanden habe, gibt es bei Niederlagen keinen Punkteabzug. Das Resultat der Woche in der ich anwesend war, findet ihr hier (Mladens Blog: Go – Misaona Igra). Die Spieler in Zagreb waren allesamt sehr freundlich, unkompliziert und äusserst kollegial. Bemerkenswert ist auch, dass vor einer Partie nicht das semi-obligatorische „onegaishimasu“ oder „gutes Spiel“ ausgesprochen wird, sondern das Spiel mit einem „High Five“ (Todd aus Scrubs lässt grüssen ;) ) begonnen wird.
In Veprinac angekommen (ein kleines Kaff in der Nähe von Opatija) nahm ich Kontakt mit Gabrijel Ozvald (seines Zeichens Gründer des Go Club Rijeka auf. Da der dortige Go-Club während der Sommerzeit leider aufgrund von Spielermangel geschlossen bleibt, beschlossen wir uns in einem nahe gelegenen Restaurant zu treffen. Dort angekommen, stellte ich fest, dass er einen Kollegen von ihm (19 Jahre alt, 2 kyu, der Name ist mir entfallen) bei sich hatte. Neben 2 Partien wurde auch viel über Go in Rijeka geredet. Anders als in der Schweiz gibt es dort sehr viele Kinder (12 Jahre aufwärts) die sich für Go interessieren. Leider sind die meisten davon nicht ambitiös genug um sich ernsthaft mit dem Go-Studium zu beschäftigen weshalb auch viele von ihnen recht früh auf eine Barriere treffen wo ihr Fortschritt bereits aufhört. Ähnlich wie im Go Club Zürich gibt es auch in Rijeka Go Lektionen. Erklärt werden vor allem Joseki und Fuseki (vom Schwierigkeitsgrad her richtet sich das Ganze an Double-Digit-Kyu Spieler). Was Turniere anbelangt gibt es in Kroatien und Umgebung zwar mehr, jedoch mit einer etwas geringeren Teilnehmerzahl (Gabrijel meinte, dass zur Kroatischen Go-Meisterschaft rund 30 Spieler erschienen seien).
In den Swissgo-Galleries findet ihr übrigens passend zum Blog ein kleines Album mit sämtlichen Aufnahmen die freundlicherweise von meiner Schwester geknipst wurden :).
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