Dienstag, August 29, 2006

Dich kenn ich doch

Vor einiger Zeit hat der Go Club Winti einige neue Flyerkonzeptentwürfe erstellt. Einer davon scheint wohl seinen internationalen Durchbruch geschafft zu haben.

Unmöglich? Schaut euch das Pendant des US Go Congress an. Fragt sich bloss was nun zuerst da war <_<. Alternative Flyer-Entwürfe gibts auch im SwissGo-Forum.

Sonntag, August 27, 2006

Blunder no Itte

Jeder kennt sie, keiner mag sie. Blunder sind der Albtraum eines jeden Go-Spielers, Profis nicht ausgenommen. Wem es schwer fällt das zu glauben sollte sich folgendes Movie zu Gemüte führen (danke an Niklaus fürs Zuschicken). Ich habe leider keine Ahung welche Pros im Video spielen. Falls es jemand Wissen sollte bitte einen kurzen Comment hinterlassen.

>> Zum Film <<

Wem das noch nicht genug ist, der wird sicher einen Blick auf den Blunder-Arikel in der GoGod-Database werfen wollen. Auch da sollte einige Lacher dabei sein. In diesem Sinne: "Play like the pros :) "

Freitag, August 25, 2006

Praktisch

Jeder lagert gerne massig SGF-Dateien auf dem PC. Dabei geht aber meist schnell die Übersicht flöten. Dominik hat im SwissGo-Forum den Link zu einem äusserst interessanten Tool gepostet, das dieses Problem elegant löst.

SGFSHELLEX (kurz für: SGF Shell Extension) ermöglicht euch im Explorer zusätzliche Tags mit den gewünschten SGF-Informationen (Spieler, Resultat, Austragungsort, Datum, Event,...) einzublenden, was die Archivierung eurer Dateien erheblich vergnüglicher gestalten sollte :) .

Neben diesem Tool gibt es auf Gomasch auch nützliche Programme für PDA-Benutzer (Memopad to SGF, SGF to Memopad)

Donnerstag, August 24, 2006

Beschlüsse am laufenden Band

Im Go Club Zürich wurde auch dieses Jahr wieder die obligate Vorstandssitzung abgehalten. Natürlich wurden auch dieses Jahr wieder Beschlüsse gefasst die die Welt... oder zumindest die der Go-Spieler im Zürich verändern dürften.

Das Protokoll umfasst 8 Punkte und ist hier einzusehen. Eine kurze Zusammenfassung findet ihr unten aufgeführt:

  1. Rückblick
  2. Weihnachts-Club-Turnier 06/07
  3. Frühlingsturnier '07
  4. Public Relations, Press Release,...
  5. Go Gadgets, Werbe- bzw. Verschenkmaterial
  6. Mitgliederbestand
  7. Material
  8. Zweiter Clubabend

Vielen dank an Lorenz Trippel für das Erstellen und die Publikation des Protokolls :)

Mittwoch, August 23, 2006

Lorenz auf Abwegen

Vom 20. bis 27. Oktober findet dieses Jahr der erste Korea Prime Minsister Cup International Baduk Championship (was für ein Name) in Jeonju (S. Korea) statt. Organisiert wird der Event von der KABA (Korean Amateur Baduk Association). Insgesamt werden 70 Länder am Turnier vertreten sein.

Der Repräsentant der Schweiz wurde bereits ausgewählt. Da an der diesjährigen Schweizer Go Meisterschaft ein Punktegleichstand zwischen Lorenz Trippel und Sébastien Koch resultierte, musste die Entscheidung über die Teilnahme am WAGC durch ein "Tiebreaker"-Spiel ausgemacht werden, welches Sébastien Koch für sich entscheiden konnte. Da sich nun aber noch eine 2. Gelegenheit mit dem Prime Minister Cup bietet, hat Lorenz das Vorrecht daran teilzunehmen.

Name / Rang: Lorenz Trippel [1 dan]

Go-Club: Zürich (Präsident)

Viel Glück & gutes Gelingen bei der Meisterschaft :)

Montag, August 21, 2006

Road to Pro

Auf GoDiscussions.com wurde vor einiger Zeit ein Thread mit dem Namen "Pros are so strong" gestartet. Darin wurden einige Interessante Anekdoten und Infos zu Tage gebracht, die vor allem für uns Amateure ;) interessant sein dürften.



Eine dieser Storys besagt, dass Yumi Hotta (Erfinderin von Hikaru no Go) einen Profi gefragt hat wieviele Jigo's er in einem Simultanspiel gegen Amateure maximal erreichen könnte (Wir erinnern uns an Touya's glorreiche 4 Jigo-Aktion). So in etwa spielte sich das Ganze ab:

The other day I was hanging around and killing time with Shimojima and Miyagawa, both 6 dan pros. If there's one thing you should brush up on to prepare your self for a trip to Japan it is this "hanging around". Everyone I have ever met here is very good at it, and the go insei and professionals are no exception. Actually, I think they're exceptionally good at chewing the fat (what a remarkable expression) while waiting for something to happen. If nothing happens then eventually someone will be forced to leave to give go lessons somewhere; this can take anywhere from 10 minutes to 3 hours or more. Anyway, listening to the conversation it seemed that Yumi Hotta (who by now can buy a house with the royalties for her successful manga creation "Hikaru no Go") had called Shimojima and asked, bluntly, "How many games can a professional simultaneously rig so black wins every game by exactly one point?"

Shimojima, six years the younger, was asking Miyagawa (29) politely for his opinion. "How about it, Sensei? I had no idea what to tell Mrs. Hotta and I promised to call her back." Miyagawa: "It's an impossible question, good luck with it."
"But I have to tell Mrs. Hotta something, don't I?"
Miyagawa: "Look, the problem is that you only can rig a game so closely if the amateur(s) in question play reasonably well. It is unbelievable if you seriously start calculating how many points some people just throw away in the endgame. There's no way on earth, short from filling in your own territory and other less subtle methods, that you can precisely determine the outcome when playing against the wrong person. If you really want to, you can tell Mrs. Hotta that 3-4 games must be doable, but I for one would never bet my life on it, not if it has to look real."

"Yeah, that makes sense, I guess the 3-4 game number was probably what she was hoping for. I'll just tell her that."
Now, don't get me wrong. At no moment was either Shimojima or Miyagawa speaking with contempt for weaker players. This is just a good example showing that many amateurs, Mrs. Hotta included, think that professional players are a step closer to god and that they pretty much know everything about anything. Nothing could be further from the truth. Aside from extraordinary fighting skills, a lot of pros often have no clue about the whys and hows; they just don't show it. After all, that's what they get paid for. By the way, I'm not talking about the world's top ten players, of course.

Auf die Frage hin ob es denn tatsächlich ein "Talent für Go" gäbe antwortete Miyagawa wie folgt:

"Talent" he said, "the only talent I believe in is the ability to persevere in one's studies."

Diese beiden Infos dienen lediglich der Veranschaulichung, dass Pros auch nur Menschen sind. Fakt ist sogar, dass starke Amateure dank Internet-Go es mittlerweile sogar mit schwachen Pros aufnehmen können. Und mit "starken" Amateuren sind wirklich starke Amateure (KGS 9d+) gemeint. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass Profis solche Spiele meistens nicht wirklich ernst nehmen und die entsprechenden Siege von Amateurspielern oftmals auf diesen Mangel an Initiative seitens der Profis zurückzuführen sind. Es steht also fest, dass immer noch eine Abstand zwischen dem Level eines High-Dan Amateurs und dem eines Profis klafft. Fest steht aber auch, dass sich dieser Abstand mit der Einführung von Internet-Go stetig verringert hat und sich auch weiter verringern wird.

Minue622 hat hierzu aber eine grundlegend andere Meinung. Die Begründung lautet dabei wie folgt:

Not really.
Such a Semi-pro, or 'fake amatuers' (we call such players as 'semi pros', who failed to pass pro test tornament(for example, ex-inseis), but strong enough to play ordintary pros in even game due to long years intensive insei training course, (mostly over 10 years) already have existed for long time in Asias.
Hardly due to intenet...

Although internet contributed much for amatuer's improvment, geting pro level strength is not that easy and simple job as you imagine. You will realize it if you once get to amatuer hign dan level, and how hard it is to get pro rank strength.
For example. on average, all of pros or "semi-pro(fake amatuers)" solve 40,000~60,000 advanced level reading problems until they try serious pro test tornament. about problem level, such problems takes at least 30mins or more for me to solve or read out, (for kgs 7d amatuer player).

In korea, many (7~15 yo) kids with a good Go talent study hard more than 8~10 hours every day just to get pro rank someday, sadly most of them fails to pass pro test tornament. (no wonder, becuz just top 3~5 inseis are allowed to get pro rank in a year)
also, such a reading problems is NOT main part of study, but just part of learning training. this info might help u get some proper idea of pro's real strength.

Die Meinungen gehen also auseinander. Wie steht ihr zu dem Thema? Wie genau unterscheidet sich die Stärke eines Pros genau von der eines Amateurs? Postet eure Meinung in den Comments :)

Samstag, August 19, 2006

Frühreif

In der fünften Runde des US Open am diesjährigen US Go Congress dürften die Besucher nicht unbeeindruckt geblieben sein, als der 15-jährige Andy Liu [7d] den Veteranen und Altmeister Mingjiu Jiang [7p] mit weiss in die Knie zwang.

Andy kommentierte die Partie wie folgt:

Ich war lange Zeit am Verlieren, aber ich spürte dennoch keinen Druck das Spiel gewinnen zu müssen und erhielt so am Ende noch einige Chancen.

Dem E-Journal hat die AGA freundlicherweise auch eine kommentierte Version der Partie beigelegt die ihr euch hier zu Gemüte führen könnt.

Educational Benefits of Go

Auf GoDiscussions.com hat Shaydwyrm einen überaus interessanten PDF-Text über die diversen Vorteile des Go-Spielens online gestellt. Das 7-seitige Essaye stammt von Skip Ascheim und erläutert die Entwicklung des Spielers anhand verschiedener Gesichtspunkte. Zur PDF-Datei geht's hier lang. Sehr lesenswert.

Donnerstag, August 17, 2006

Eure eigene Go-Datenbank!


Roberto Morrison hat vor einigen Tagen eine Spielesammlung zum WAGC '06 im Swissgo-Forum gepostet (DOWNLOAD). Passend dazu gibt es das nützliche Tool Kombilo mit dem ihr ohne weiteres eure eigene Go-Datenbank auf die Beine stellen könnt. Dort ersichtlich sind nicht nur die Namen eurer SGF-Dateien, sondern auch die Namen der Spieler, sowie die entsprechenden Farben und das Resultat.

Das Ganze ist zudem sehr übersichtlich und leicht zu bedienen. Um eure Datenbank zu erweitern, reicht es einen Ordner mit den SGF-Files die enthalten sein sollen anzulegen (diesen könnt ihr nach Belieben erweitern, es sind also keinerlei Programmierkenntnisse oder Ähnliches nötig).

Lektionen mit Yukari Umezawa


Chiyodad hat in seinem aktuellen Blog die allseits beliebten Go! Go! Igo!-Episoden als Flash-Movies zusammengefügt und online gestellt. Sämtliche Folgen sind japanisch mit englischen Untertiteln.

Erklärt werden unter anderem Nigiri, das Zählen von Punkten oder wie man sich eine lebende Gruppe bastelt :) . Doch auch gestandene Dan-Spieler dürften den Kurzfilmen mit ihrem typisch japanischen Flair etwas abgewinnen können. Hier gehts zu den Movies.

UPDATE: Ups, anscheinend hat sich in in den Blog ein kleiner Fehler meinerseits eingeschlichen. Die Movies stammen nicht von Chiyodad selbst, sondern von ShadowBakura. Danke an Bitti für die Info :)

Montag, August 14, 2006

Boom!


Vom 12. bis zum 20. August findet in Carolina der diesjährige US Go Congress statt. Einige der Spiele werden sogar live auf KGS und IGS übertragen. Dabei ereignete sich folgende, explosive Begenheit.

Die Partie Ron Snyder [7d] vs Jiang Mingjiu [7p] wurde parallel von 2 Beobachtern via Notebook aufgezeichnet. Gegen 13.00 Uhr sprühte einer der Laptops dann plötzlich funken und fing zu brennen an. Zunächst probierten einige Das Feuer mit dem Tischtuch zu löschen, was aber gewissermassen fehlschlug da die synthetische Tischabdeckung mit dem Case des Laptops verschmolz. Prompt wurde ein Feuerlöscher angeschafft und dem Brand der Garaus gemacht. Glücklicherweise befand sich zum Zeitpunkt der "Explosion" niemand in unmittelbarer Nähe des Computers. Da durch den Brand eine Giftgaswolke durch den Raum (unglücklicherweise ausgerecht derjenige mit den stärksten Spielern darin) waberte musste das Zimmer zuerst gründlich durchgelüftet werden bevor man mit den Partien weiterfahren konnte. Im Nachhinein konnte festgestellt werden, dass scheinbar die Batterie überhitzte, was anschliessend auch den feurigen Effekt auslöste. Den ungekürzten Artikel dazu gibt es hier.


Samstag, August 12, 2006

Go... an addictive game #5


Im Sinner meiner "5-fach Blogs nachholen"-Aktion: Ein weitere "Go... an addictive Game"-Ad. Und denkt daran:
If White takes all four corners, Black should resign; if Black takes all four corners, Black should also resign. - David Kent

Go zu zeiten des Nationalsozialismus und des 2. WK

Go ist das älteste Brettspiel der Welt, das ist unbestritten. Jedoch wurde es in Europa erst recht spät, nämlich im 17. Jahrhundert "entdeckt". Da ich mich persönlich ein wenig für Geschichte interessiere, wollte ich gerne herausfinden wie und wann einige der modernen Go-Institutionen gegründet worden waren. Überraschenderweise haben viele ihren Ursprung in der Zeit zwischen 1933 und 1945, sprich der Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges, was mich dazu brachte über die Entwicklung von Go in Deutschland während dieser Zeit zu blogen.

Zunächst wäre da die Zigarettenmarke "Austria" die 1934 jeder Zigarettenbox ein Go-Spiel beilegte. Später dann auch ein Tutorial mit dem namen "Snip Go-Spiel". Im selben Jahr wurde von Edward Lasker, Karl Davis Robinson und Lee Hartman die AGA gegründet, die bis heute Bestand hat. 1936 wurde sogar eine Fernpartie zwischen Dueball (Berlin, einer der damaligen Go-Pioniere) und Hatoyama (Tokio, japanischer Minister für Kultur) gespielt, Hatoyama gewann die Partie. Erstaunlich ist, dass die Partie in einer "gewöhnlichen Zeitschrift", nämlich dem Völkischen Beobachter in Deutschland publiziert wurde. Ein Jahr später (3 Jahre nach der AGA) wird auch der Deutsche Go Bund gegründet. Im selben Jahr erschienen auch die ersten beiden Bände von Bruno Rügers vierbändigem Machwerk um das Go Spiel (Band 1: Einführung in die Feinheiten und Spielregeln dieses interessanten Brettspiels, Band 2: Lehrbuch für Fortgeschrittene). 1938 erscheinen die beiden Nachfolger (Band 3: Lehrreiche Meisterpartien, Band 4: Reizvolle Go Aufgaben). Zu dieser Zeit spielte sich auch folgende ergreifende Begebenheit ab.

Im Konzentrationslager Aschendorfer Moor bei Papenburg wird das Go-Spiel durch den Insassen Waldemar Wahlert, der das Spiel durch ein Buch von Bruno Rüger kennt, eingeführt, Steine werden aus Holz selbst gemacht, zur Wirkung Franz Schiffer: Weil das Go-Spiel für uns etwas Neues und Schönes war, hat es anspornend gewirkt und viele aus ihrer Lethargie herausgelockt. Menschen, die vollkommen willenlos geworden waren, sind durch dieses Spiel zu neuem Leben erweckt worden.

In Köln werden bei Treffen (1939) von 15-20 illegalen sozialistischen Widerstandskämpfern um Dr. Lohmüller, Wahlert und Schiffer (beide inzwischen entlassen), Go-Bretter sowohl zur Tarnung ihrer Aktivitäten wie auch zur wirklichen Pflege des Go-Spiels benutzt.

In der Zeit von 1937-1939 lebte sogar der japanische Profi Fukuda Masayoshi damals 5p in Deutschland und lehrte an diversen Veranstaltungen das Brettspiel.
1940 Eine Deutsch-Japanische Ländermeisterschaft findet statt, Japan gewinnt 16:8. Die Spieleranzahl in Deutschland wird von Rüger auf rund 2'000 geschätzt. Eine weitere interessante Anekdote aus dieser Zeit ist folgende:
Eine briefliche mit aufzuklebenden Papier-Go-Steinen ausgetragene Fern-Go-Partie zwischen Carl Fröschl in Wien und Siebert in Hamburg wird von der mißtrauischen GeStaPo in Wien durch ein Verhör von Fröschl untersucht. Fröschl kann zwar klarstellen, was Go ist, die Fortsetzung der Partie wird aber untersagt.
1941 stirbt Emmanuel Lasker (vermutlich einer der wichtigsten Go-Pioniere Europas) im Alter von 72 Jahren im Exil, in das er als liberaler jüdischer Philosoph hatte fliehen müssen, in New York. Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurde ein Grossteil der deutschen Go-Literatur dieser Zeit zerstört.

Sämtliche Angaben zu diesem Thema sind der Geschichts-Sektion des Leipziger Go-Clubs entnommen. Alle die gerne mehr zu diesem Thema, oder der Geschichte von Go im Allgmeinen erfahren möchten, sollten einen Blick auf die Buchreihe Eurogo (Vol. 1/ Vol. 2/ Vol. 3) werfen.

Donnerstag, August 10, 2006

Joseki Madness


Josekis gibt es viele. Und sie auf einem PC zu lernen macht weder viel Sinn, noch allzu viel Spass. Deshalb hat sich Jeromin (Ein GoDiscussions.com-Member) gedacht, dass man doch auch einmal eine Joseki-Collection als Hard-Copy studieren müsste. Gesagt, getan. Herausgekommen ist ein 6'134-seitiges Joseki-Sammelsurium (15 MB gross), das aber trotzdem noch äusserst übersichtlich ist. Kapitel oder andere Formen einer Gliederung sind zwar nicht vorhanden, aber die Joseki sind sauber von einander abgegrenzt. Alle die an dem Werk interessiert sind können es hier downloaden. Um das Archiv zu öffnen braucht ihr WinRAR. Sämtliche Joseki wurden übrigens Kogo's Joseki Dictionary entnommen (rund 6100 Stück wenn man alle Variationen berücksichtigt).

Mittwoch, August 09, 2006

Go... an addictive game #4


Da ich immer noch einige Blogs nachholen muss, gibts natürlich auch wieder ein neues "Go... an addictive Game"-Ad. Falls ihr selbst Ideen oder Vorschläge habt: Immer her damit! Und denkt immer daran:
In an unreasonable situation, an unreasonable move is reasonable - Tamino

Dienstag, August 08, 2006

Die lieben Kleinen

Bei meinem Aufenthalt in Kroatien habe ich festgestellt, dass es dort (anders als hier) enorm viele junge Spieler (die meisten jünger als 14 Jahre) gibt. Ein Grund, dass so viele Kinder dort zu Go gefunden haben ist unbestreitbar Mladen Smud. Er hat in Kroatien diverse Versuche unternommen den Kindern das Spieler näher zu bringen. Einerseits durch das Vorzeigen diverser Joseki, andererseits durch enorm viele (!) Partien mit ihnen. Ähnliches wird auch in Rijeka gemacht wo man jedoch vor allem auf Joseki-Wissen wert legt. Allerdings haben beide Clubs das gleiche Problem. Die lieben Kleinen werden nur langsam besser und beginnen schon früh (20-15k) bei ihrem Rang zu stagnieren. Das soll keinesfalls ein Vorwurf an die Lehrer sein, als vielmehr ein generelles, hartnäckiges und nicht selten auftretendes Problem.

Vor allem in Rijeka nehmen solche "Probleme" langsam besorgniserregende Formen an. Hierzu eine kleine Anekdote, die mir ein 2k (20 Jahre alt) aus Rijeka erzählt hat:

Vor einiger Zeit schaute ich zwei Kindern beim Go spielen zu. Beide spielten ziemlich schnell und so war es auch kein Wunder, dass einer von ihnen am Ende mit einer ziemlich grossen Punktdifferenz verlor. Ich hätte mich sofort gefragt: "Was habe ich falsch gemacht? Wie hätte ich spielen müssen?". Vermutlich hätte ich die Partie so lange durchstudiert bis ich einen Weg gesehen hätte, wie ich das Spiel zu meinen Gunsten hätte wenden können.

In diesem Moment steht einer der Knirpse auf: "Gehen wir ein bisschen Computer spielen?"
Der andere: "Ja klar", und weg waren sie.

Nur wenige Kids nehmen das Spiel so ernst, dass Sie einige ihrer Partien aufzeichnen oder zumindest am Ende noch einmal rekonstruieren. Meiner Meinung nach fehlt ihnen dazu schlichtweg der Anreiz. Anders als bei Videospielen gibt es bei Go keine Experience-Points die einem am Ende des Spiels gegeben werden oder irgendwelche effektvollen Spitzenmoves (Tesuji zählen nicht ;) ). Der Fortschritt ist nicht wirklich sichtbar und es gibt kein klares Ziel, ausser das Spass zu haben und besser zu werden. Trotzdem oder gerade deswegen gibt es nun eine "Way of teaching Go"-Guide für alle die Gerne mehr zum Thema erfahren möchten oder sehen wollen wie Sie selbst besser Lehren können.

Go Croatian!


Während meines kurzen aber entspannenden Kroatien-Urlaubes hatte ich die Freude und das Vergnügen gleich zwei kroatische Go-Clubs zu besuchen. Da wäre zunächst der Go Club Zagreb und der Go Club Rijeka. Beide Clubs existieren schon seit geraumer Zeit und haben vorrangig jüngere Mitglieder.

Mein erster Besuch führte mich in den Go Club Zagreb. Der Treff findet dort zwei mal pro Woche statt. Einmal im Bellot Club „Velebit“ und das zweite mal in einer Bibliothek (was allerdings während der Sommerzeit ausfällt). Jedenfalls hatte ich mit Mladen Smud vereinbart, dass ich während den Ferien vorbeischauen würde. Gesagt, getan und prompt stand ich vor dem Clubhäuschen wo ich auch schon von Mladen empfangen wurde. Er erklärte mir, dass es in den Go-Clubs Zagreb & Velika Gorica eine Art andauerndes Turnier gäbe bei dem jeweils am Ende des Monats sowie am Ende des Jahres der „Top-Spieler“ ausgefochten wird. Es wird jeweils vor dem Spiel vereinbart, ob das Spiel „in die Liste eingetragen werden soll“. Sind beide Kontrahenten einverstanden wird mit dem Spiel begonnen (Spieler, Handicap und Komi müssen vorher beim „Buchhalter“, also Mladen, angegeben werden). Am Ende des Spiels wird die Punktedifferenz und der Sieger dokumentiert. Je nach Resultat erhält der Gewinner eine bestimmte Anzahl Punkte, die ihn in der Liste weiter nach vorne bringen. Soweit ich das verstanden habe, gibt es bei Niederlagen keinen Punkteabzug. Das Resultat der Woche in der ich anwesend war, findet ihr hier (Mladens Blog: Go – Misaona Igra). Die Spieler in Zagreb waren allesamt sehr freundlich, unkompliziert und äusserst kollegial. Bemerkenswert ist auch, dass vor einer Partie nicht das semi-obligatorische „onegaishimasu“ oder „gutes Spiel“ ausgesprochen wird, sondern das Spiel mit einem „High Five“ (Todd aus Scrubs lässt grüssen ;) ) begonnen wird.


In Veprinac angekommen (ein kleines Kaff in der Nähe von Opatija) nahm ich Kontakt mit Gabrijel Ozvald (seines Zeichens Gründer des Go Club Rijeka auf. Da der dortige Go-Club während der Sommerzeit leider aufgrund von Spielermangel geschlossen bleibt, beschlossen wir uns in einem nahe gelegenen Restaurant zu treffen. Dort angekommen, stellte ich fest, dass er einen Kollegen von ihm (19 Jahre alt, 2 kyu, der Name ist mir entfallen) bei sich hatte. Neben 2 Partien wurde auch viel über Go in Rijeka geredet. Anders als in der Schweiz gibt es dort sehr viele Kinder (12 Jahre aufwärts) die sich für Go interessieren. Leider sind die meisten davon nicht ambitiös genug um sich ernsthaft mit dem Go-Studium zu beschäftigen weshalb auch viele von ihnen recht früh auf eine Barriere treffen wo ihr Fortschritt bereits aufhört. Ähnlich wie im Go Club Zürich gibt es auch in Rijeka Go Lektionen. Erklärt werden vor allem Joseki und Fuseki (vom Schwierigkeitsgrad her richtet sich das Ganze an Double-Digit-Kyu Spieler). Was Turniere anbelangt gibt es in Kroatien und Umgebung zwar mehr, jedoch mit einer etwas geringeren Teilnehmerzahl (Gabrijel meinte, dass zur Kroatischen Go-Meisterschaft rund 30 Spieler erschienen seien).



In den Swissgo-Galleries findet ihr übrigens passend zum Blog ein kleines Album mit sämtlichen Aufnahmen die freundlicherweise von meiner Schwester geknipst wurden :).